Weine

Definition und rechtliche Grundlagen

Wein ist ein Erzeugnis, das ausschließlich durch vollständige oder teilweise alkoholische Gärung der frischen und auch eingemaischten Weintrauben oder des Traubenmostes gewonnen wird.
Für die Produktion, die Verarbeitung und das Inverkehrbringen von Wein gilt nicht das allgemeine Lebensmittelrecht. Es gibt auf EU-Ebene und in den einzelnen Ländern eigene Regelungen.

Geschmacksangaben


Trocken

Restzuckergehalt höchstens 4 g/l oder
Restzuckergehalt höchstens 9 g/l und der Gesamtsäuregehalt (ausgedrückt in Weinsäure) höchstens 2 g/l niedriger als der Restzuckergehalt.
Berechnung: Säure + 2 max. 9 g/l
Beispiel: Ein Wein hat 5 g/l Gesamtsäure und 7 g/l Restzucker: trocken
Ein Wein hat 4 g/l Gesamtsäure und 7g/l Restzucker: halbtrocken

Halbtrocken

Restzuckergehalt höchstens 12 g/l oder
Restzuckergehalt höchstens 18 g/l und der Gesamtsäuregehalt (ausgedrückt in Weinsäure) höchstens 10 g/l niedriger als der Restzuckergehalt = Säure + 10 bis Restzuckergehalt höchstens aber 18 g/l

Lieblich

Restzuckergehalt übersteigt die Werte für halbtrocken, höchstens aber 45 g/l.

Süß

Restzuckergehalt mindestens 45 g/l.

Qualitätsstufen

Alle Weinbau treibenden Länder der Welt haben Gesetze erlassen, um ihren Wein vor Fälschungen oder Verfälschungen zu schützen. Der Verbraucher erhält so mehr Sicherheit und Klarheit über Herkunft, Mindestalkoholgehalt, Typizität und Rebsorten.
Nach der europäischen Weingesetzgebung stellen Qualitätsweine die höchste Stufe dar. Die Unterschiede zwischen den Ländern ergeben sich aus der Tatsache, dass jede Nation selbst bestimmen kann, wie hoch sie die Anforderungen setzt. Alle Qualitätsweine werden amtlich überprüft durch eine chemische Analyse der Weine und eine sensorische Prüfung.
Bei der Weinqualität werden Unterschiede gemacht, die auf die Qualitätsfindung zurückzuführen sind. Es gibt die "geborene Qualität" und die „Qualität im Glas”. Die erstgenannte begründet die Qualität mit der Herkunft und ist vor allem in romanischen Ländern zu finden. Das bedeutet, dass ein Wein, der per Definition in einer ausgewählten guten Lage wächst, immer als hochwertig einzustufen ist. Bei der "Qualität im Glas", wie in Deutschland, ist der entscheidende Faktor das Mostgewicht, das in Oechsle gemessen wird. Ein Weinberg kann also in einem Jahr einen Qualitätswein und im nächsten Jahr eine Spätlese hervorbringen und umgekehrt.

Qualitätsstufen in Deutschland


Tafelweinbezeichnung

Tafelwein
Landwein

Qualitätsweinbezeichnung

Q.b.A. (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete)
Prädikatswein

Tafelwein

Tafelwein muss ausschließlich aus im Inland geernteten Trauben hergestellt sein, von zugelassenen Rebsorten stammen und einen natürlichen Mindestalkoholgehalt haben. Der Gesamtalkoholgehalt muss mindestens 8,5 % vol betragen und der Wein einen Gesamtsäuregehalt (ausgedrückt in Weinsäure) von mindestens 3,5 g/l aufweisen. Mindestmostgewicht 44-50 °Oechsle (abhängig vom Bundesland).

Landwein

Ist ein qualitativ gehobener Wein mit gebietstypischem Charakter. Es gibt 19 Gebietsnamen, die festgelegt wurden. Einzelne Bundesländer haben noch Produktionsbedingungen bestimmt. Der Alkoholgehalt muss mindestens 0,5 % vol höher als Tafelwein sein. Mindestmostgewicht 47-53 °Oechsle (abhängig vom Bundesland).

Qualitätsstufen in Frankreich


Tafelweinbezeichnung

Vin de table
Vin de pays

Qualitätsweinbezeichnung

AOVDQS (Appelation d'origine vin délimité de qualité supériore)
AOC (Appelation d'origine contrôlée)

Vin de table

Dies sind die alltäglichen Weine des Franzosen. Sie haben einen Alkoholgehalt von 8,5-15 % vol. Sie stellen circa 70 % der französischen Produktion dar.

Vin de pays

Der Wein entstammt einem bestimmten Bereich und wurde zu 100 % aus einer Rebsorte hergestellt. Die Weine werden geprüft, bevor sie diese Bezeichnung tragen dürfen.

Appelation d'origine vin délimité de qualité supériore (AOVDQS)

Die Weine werden von der INAO (Nationales Institut für die Herkunftsbezeichnung) streng geprüft. Es gelten besondere Bedingungen bezüglich Anbaugebiet, Reben, Alkoholgehalt, Anbaumethoden und Herstellung.

Appelation d'origine contrôlée (AOC)

Die hohe Qualitätsstufe in Frankreich. Alle Weine sind analysiert und geprüft. Strenge Gesetze garantieren eine hervorragende Weinqualität.

Qualitätsstufen in Italien


Tafelweinbezeichnung

Vino di tavola
IGT (Indicazione geografica tipica)

Qualitätsweinbezeichnung

DOC (Denominazione di origine controllata)
DOCG (Donominazione di origine controllata e garantita)

Vino da tavola

Entspricht dem deutschen Tafelwein oder dem französischen Vin de table.

Indicazione geografica tipica (IGT)

Der Wein muss dem Wesen nach eine typische geographisch bedingte Charakteristik haben. Als Bezeichnung kann er eine Region oder auch eine Rebsortenbezeichnung tragen.

Denominazione di origine controllata (DOC)

Dies ist die Hauptkategorie. Es sind Vereinbarungen getroffen, wo der Wein erzeugt werden darf und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Die Weine dieser Kategorie werden kontrolliert und müssen ein zusätzliches DOC-Etikett tragen.

Denominazione di origine controllata e garantita (DOCG)

Diese Weine mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung sind die Spitzenerzeugnisse Italiens. Diese Klassifizierung gibt es in keinem anderen EG-Land. Der Staat garantiert gegenüber dem Weinkonsumenten, die Echtheit des Produkts, den Ursprung der verwendeten Traubensorte und deren vorgeschriebenen Verwendungsprozentsatz und eine besondere und einwandfreie Qualität.

Classico, superiore, riserva

„Classico” bezeichnet traditionelle Gebiete innerhalb eines Bereichs. Liegt der Alkoholgehalt höher als die gesetzlichen Anforderungen, darf der Wein sich „Superiore” nennen. Längere Fassreife führt zur Bezeichnung „Riserva”.

Qualitätsstufen in Spanien


Tafelweinbezeichnung

Vino de Mesa
Vino corriente
Vino de pasto
Vino de la Tierra

Qualitätsweinbezeichnung

DO (Denominación de Origin)
DOCa (Denominación de Origin Calificada)

Vino de pasto, Vino de Mesa, Vino corriente

Einfache Weine ohne Anforderung an Herstellung oder Herkunft. Gewöhnliche Konsum- und Tafelweine.

Vino de la Tierra

Vorgeschrieben sind Rebsorten, Herstellungsmethoden sowie Mindestalkoholgehalt. Die Herkunft muss auf dem Etikett angegeben sein.

Denominación de Origin (DO)

Das DO-Prädikat gilt für bestimmte spanische Weinbaugebiete mit einer geschützten und kontrollierten Herkunftsbezeichnung. Es entspricht etwa der französischen AOC oder der italienischen DOC. Es ist keine Qualitätsgarantie.

Denominación de Origin Calificada (DOCa)

Klassische Weine mit Ursprungsbezeichnung. Ist eine Verschärfung der DO Bestimmungen. Die Weine müssen vom Erzeuger selbst abgefüllt werden.

Classico, superiore, riserva

„Classico” bezeichnet traditionelle Gebiete innerhalb eines Bereichs. Liegt der Alkoholgehalt höher als die gesetzlichen Anforderungen, darf der Wein sich „Superiore” nennen. Längere Fassreife führt zur Bezeichnung „Riserva”.

Weinarten

Das Weinrecht unterscheidet innerhalb der Qualitätsweine vier Weinarten. Die hier zulässigen Traubenarten und Herstellungsverfahren sind exakt definiert.

Weißwein

Herstellung nur aus Weißweintrauben.

Rotwein

Herstellung nur aus Rotweintrauben. Das bedeutet, dass die Rotweinfarbstoffe durch Maischegärung aus den  Traubenhäuten herausgelöst werden.

Roséwein

Herstellung aus Rotweintrauben, die hell gekeltert werden. Von blasser bis hellroter Farbe.

Weißherbst

Ist ein Roséwein, der zu 95 % sortenrein ist und mindestens Qualitätswein sein muss. Die Rebsorte muss auf dem Etikett angegeben sein.

Rotling

Ist ein Wein, der durch Verschneiden von Weißwein- mit Rotweintrauben, auch gemaischt, hergestellt worden ist.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

 

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